Praxisbeispiele
Arbeitsumfeld
Streitpunkt
Ärgerliche Lärmimmissionen durch lautes Telefonieren und Rascheln mit Schokoladenpapier des Büronachbarn vergiften die Arbeits - Atmosphäre. Zudem ist ein Bürobewohner Frischluftfan und möchte auch an kalten Tagen das Fenster den ganzen Tag offenhalten.
Der andere Mitarbeiter möchte ungestört arbeiten können und nur gezielt frische Luft hereinlassen, da er nahe beim Fenster sitzt und Durchzug nicht liebt. Die Atmosphäre ist so stark belastet, dass die beiden Medianden nicht mehr miteinander reden und sich der eine bei den andern Teammitgliedern über den andern beschwert.
Nutzen des Mediationsverfahrens
Die Parteien einigten sich auf gemeinsame "Verhaltensregeln".
WIN - WIN -Situation für beide Beteiligten und das Arbeitsteam, weil man sich jetzt wieder auf die Erfüllung der Aufgaben konzentrieren kann. Die Arbeitszufriedenheit aller Involvierten ist gewachsen und die Produktivität des Teams nachweislich gestiegen. Die Mitarbeiterfluktuation bleibt weiterhin auf geringem Niveau.
Ebenso übernehmen die beiden Medianden gegenseitig die Stellvertretung bei Abwesenheit des andern. Man begegnet sich wieder mit Respekt und Wertschätzung.
Nachbarschaftstreitigkeiten
Streitpunkt
Jeweils im Frühling beginnt beim Nachbarn X eine exzessive Grillsaison. Praktisch jedes Wochenende ist BBQ mit viel Lärm und Rauch angesagt. Dies stört den Nachbarn Z, der lieber seine Ruhe möchte und diesem Wunsch jeweils lautstark und mit Wasserfontänen Ausdruck gibt.
Es kam zu wüssten verbalen Auseinandersetzungen über den Gartenzaun.
Nutzen des Mediationsverfahrens
Zunächst musste ein gemeinsames Verständnis und Verständnis für die Sicht des andern Nachbarn gefunden werden. Nach drei Sitzungen waren die Parteien bereit, gemeinsam in die Zukunft zu blicken. Sie formulierten gemeinsame Regeln und die Verpflichtung, sich daran zu halten. Seither ist das Nachbarschaftsverhältnis wieder im Lot.
Öffentliche Verwaltung
Streitpunkt
Unklare Abläufe und Strukturen bewirken Unruhe und Unsicherheit im Verwaltungsteam. Es kam zu lautstarken Auseinandersetzungen und wüsten Konfrontationen gegen zwei Gemeinderäte.
Zudem wurde eine fristlose Kündigung gegen eine Teammitarbeiterin ausgesprochen.
Die Stimmung im Verwaltungsteam war unter dem Gefrierpunkt, was sich auch im gehässigen Auftreten den Gemeindebewohnern gegenüber bemerkbar machte.
Nutzen des Mediationsverfahrens
Im Verfahren musste zuerst eine gemeinsame Diskussionsbereitschaft und - Basis geschaffen werden. Nachdem wurden die Konfliktpunkte erkannt und aufgelistet. Neue Abläufe und Strukturen wurden definiert und ebenfalls die Kommunikationskultur verbessert. In diesem Zusammenhang wurden auch verwaltungsinterne Meetings eingeführt. Durch eine Schulung wurde das Auftreten gegenüber den "Kunden" optimiert.
Die ausgesprochene fristlose Kündigung wurde zurückgezogen da sie jeder Grundlage entbehrte und quasi im Affekt ausgesprochen wurde.
Das Team arbeitet heute in der gleichen personellen Besetzung, jedoch mit grösserer Arbeitszufriedenheit und verbesserter Kommunikation.
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